Alberobello, Giro und Velo
- Gregor Hilbrand
- 16. Mai
- 1 Min. Lesezeit
Start: Pogliano a Mare, wo der Kaffee stark und der Wind launisch ist. Der Küstenstreifen flattert links vorbei, rechts Felder, die nach Oregano riechen und nach alten Männern, die dich wortlos verurteilen, weil du keine Campagnolo fährst.
Monopoli. Nein, nicht das Brettspiel. Ein Ort, der klingt wie Kapitalismus, aber aussieht wie ein Pastell-Aquarell und links liegen gelassen wird.
Dann: Alberobello. Heute Startort des Giro. Menschenmassen, Fahnen, rosa Plastik und echte Emotion. Trulli und Trubel. Rennsportreligion auf Kopfsteinpflaster. Ein Chor aus Hupen, Hubschraubern und Helden. Rennfieber in Reinform. Muskeln gespannt, Gesichter fokussiert – kein Platz für Zweifel, nur für Watt.
Die Rückfahrt entlang der Strecke: leergefegt, staubig, gezeichnet vom Sturm der Profis. Hitzeflimmern über den Feldern, das Zirpen der Zikaden das einzige Geräusch, das geblieben ist. Kurven, die sich noch nach Geschwindigkeit sehnen.
Wieder Pogliano. Kein Publikum mehr aber die Beine wissen, dass es zählt. Dolci salite, bittere Tropfen, großer Radsport – in kleiner Dosis erlebt.
Fazit: 72 Kilometer Drama, Pasta und Pedale. Süditalien: hart, heiß, herrlich.












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