top of page

Hult - Eksjö

Letzte Chance zum Wegschauen – Rennrad in Småland

Hult, kurz nach Sonnenaufgang also zumindest gefühlt. Es ist Mittag. Die Luft: kalt, der Asphalt: hungrig. Ein Rennrad rollt los, als wüsste es nicht, was ihm blüht. Nach einem idyllischen Ritt entlang der Seen wird Bellö in Rekordzeit passiert, aber wer will hier schon bleiben? Die Kühe glotzen, irgendwas zwischen Verachtung und Langeweile. Wahrscheinlich haben sie mehr Überlebensinstinkt als alles, was auf zwei Reifen kommt.



Dann: Die 90er-Straße. Geniale Idee für alle, die vom Leben gelangweilt sind. LKWs donnern vorbei, der Luftzug macht aus Nerven Gummi. Straßenverkehr: Ein Spiel, bei dem meistens der gewinnt, der mehr PS hat.

Eksjö, eine Postkartenstadt, eigentlich nett. Aber wer hierher fährt, sucht selten Postkarten. Die Pause kurz, der Rückweg führt über Schotter – angeblich „idyllisch“, tatsächlich aber nur ein Trainingscamp für den nächsten Bandscheibenvorfall. Schlaglöcher größer als der Selbsterhaltungstrieb. Immerhin: Kein LKW, der einen ins Jenseits hupt.




Ankunft in Hult. Das Rad lebt noch. Der Fahrer auch – zumindest äußerlich. Die Erkenntnis des Tages: 90er-Straßen sind perfekte Orte, um über bessere Lebensentscheidungen nachzudenken. Schotter? Wenigstens ist die Beerdigung diskreter.



Kommentare


bottom of page