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Robertfors - Back and forth

Mit dem Rennrad ins Herz der Diakritik

Los geht’s in Robertfors. Klingt wie ein Ort, an dem man entweder einen schwedischen Thriller beginnt oder ein rostiges Moped vererbt bekommt. Aber nein, wir steigen aufs Rennrad. Asphalt unter den Reifen, Wald zur Linken, See zur Rechten – und vor uns das schwedische Inland, wo die Vokale langsam Punkte kriegen wie Pocken: Södra Stortjäm, Bygdeträsk, Överklinten.


Es beginnt harmlos, mit einem harmlosen Ö. Dann kommen die Äs. Am Ende ist alles voll Üs, obwohl es die im Schwedischen gar nicht gibt. Aber das Gefühl ist da: Hier hört die Zivilisation auf. Hinterm nächsten Hügel wartet vielleicht nur noch ein Rentier mit Burnout.

Die Straße? Schnurgerade. Der Wind? Gegen uns, natürlich. Immer. Die Menschen? Kaum zu sehen, aber wenn, dann mit Thermoskanne und mildem Widerstand gegen die Realität.





Irgendwo zwischen Bygdeträsk und Överklinten dämmert es uns: Das ist nicht mehr nur eine Tour, das ist eine diakritische Pilgerreise. Und unser heiligstes Ziel? Ein Ort, dessen Name aussieht wie ein IKEA-Regal nach Stromschlag.

Bremsen quietschen. Die Tour endet. Der Kopf summt. Und die Vokale – die haben jetzt alle Punkte.


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