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Velo Nazare

Die Costa de Prata ist keine Route, sie ist ein Widerstandstest. Der Wind kommt immer hart, egal in welche Richtung man fährt. Das Meer brüllt rechts, die Sonne glüht links, und irgendwo dazwischen tritt man sich die Seele aus dem Leib.



Von den stillen Buchten bei São Pedro bis zu den Klippen von Nazaré folgt der Weg der alten Fischerpfade – Salz, Staub, Eukalyptusduft. Hinter jeder Kurve ein neuer Kampf: gegen Steigungen, Sand und die eigene Idee, das hier sei Erholung.



Doch dann: der Blick. Das Meer, unendlich und launisch. Fischerboote wie Spielzeug, Möwen wie Pfeile. In Nazaré selbst tobt der Atlantik wie ein Gott in schlechter Laune. Surfer jagen Wellen jeder Größe, während unten am Hafen die Alten über vergangene Stürme reden, als wären es Familienfeste gewesen.


Kultur? Sie steckt hier im Muskelkater und im Fado aus den Bars, im Brot mit Sardinen, im ewigen Warten auf gutes Wetter. Aber irgendwann versteht man: Diese Küste will nicht gefallen. Sie prüft. Und wer durchhält, bekommt keinen Pokal – nur salzige Haut und das Gefühl, kurz Teil von etwas Unbändigem gewesen zu sein.



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