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Avignon. Macht, Märchen, Marzipan

Avignon. Schon der Name klingt nach Weihrauch, Intrigen und einer Brücke, die der Rhône irgendwann egal war.



Die Päpste residierten hier von 1307 bis 1378 – Rom war ihnen zu gefährlich. Danach kam das Chaos: zwei, manchmal drei Päpste, jeder exkommunizierte jeden, bis das Konzil von Konstanz 1419 das Schachbrett vom Tisch fegte.


Der Papstpalast? Kein Palast, sondern ein Bollwerk. Spiritualität war Dekoration, Macht die Hauptsache.


Und die Brücke? Ursprünglich vollendet, dann immer wieder von Hochwassern zerfetzt. Viel zu schmal für Fuhrwerke, aber perfekt für Reiter und Kardinäle, die es vorzogen, jenseits der stinkenden Stadt zu wohnen. Mittendrin die Kapelle des heiligen Bénézet – Schäferjunge mit Vision, Legende mit Happy End.


Zum Schluss die Süßware: Calissons, kandierte Früchte, Nougat. Avignons Antwort auf all die Intrigen – Zucker als Trostpflaster.


Avignon ist Theater: Macht, Märchen, Marzipan. Und verdammt fotogen.


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