Palermo
- Gregor Hilbrand
- 28. Apr.
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 1 Tag
Chaos mit Charme
Palermo spaziert man nicht – man taumelt hindurch. Zwischen Jahrtausenden, Kulturen, Gerüchen und Baustilen. Alles mischt sich, nichts passt, und genau das ist der Punkt.
Die Quattro Canti? Vier Fassaden wie Theaterkulissen, die sich gegenseitig zu übertrumpfen versuchen – barock, dramatisch, maßlos.
Um die Ecke steht der Dom, ein architektonischer Fiebertraum: Arabisch? Gotisch? Normannisch? Ja.

Dann das Teatro Massimo – Opernhaus und Denkmal für den ewigen Größenwahn. Wer hier singt, muss gegen die Kulisse ankommen.

Und die Märkte? Kein Sightseeing, sondern ein Stresstest für die Sinne. In Ballarò oder Vucciria schreit dir das echte Leben ins Gesicht – laut, fettig, ungeschönt.
Palermo ist keine Stadt, die gefallen will. Boulevards enden in Ruinen, Glanz trifft Verfall. Und trotzdem (oder gerade deshalb) funktioniert das alles irgendwie.
Zwischendrin ein Turm. Von außen unauffällig, innen ein Rückzugsort mit Aussicht, die dich für Sekunden verstummen lässt. Kein Luxus – aber echtes Glück auf Zeit.
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